BusinessMagazin

Der öffentliche Nahverkehr bleibt in Bewegung

19. Januar 2021

Aufgrund der Corona-Pandemie sinkt die Anzahl der Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die BVG, Berlins größtes Verkehrsunternehmen, verzeichnet ein Fahrgastaufkommen von 50 bis 60 Prozent zu Vor-Corona-Zeiten – ausgelöst durch die verstärkte Nutzung von Homeoffice durch Arbeitnehmer. Sie reagiert nun mit einem Vorschlag flexiblere Ticketangebote zu schaffen, um den Berliner Arbeitnehmer*innen in ihrer eher unregelmäßigen Nutzung der Verkehrsmittel entgegen zu kommen.

Flexibel und digital – das Ticket von morgen

Vieles in der Krise wird digital. So klingen auch die Vorschläge der Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Eva Kreienkamp, mit verschiedenen Angeboten von Ticketnutzungen wie der „Best-Buy“-Möglichkeit, bei der der günstigste Preis je nach Nutzung abgerechnet wird. Auch ist im Gespräch eine Prepaidkarte, bei der das Geld abhängig von der jeweiligen Fahrt und Entfernung abgebucht wird. Vorbilder von aufladbaren Ticket-Karten gibt es schon in London mit der „Oyster Card“. Ziel der elektronischen Fahrkarten ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver zu machen. Die BVG reagiert damit auf den Trend zu mehr Homeoffice und einer veränderten Fortbewegung der Berliner*innen in der Stadt durch ein wachsendes Angebot von Car-Sharing, Leihrädern und Co.

Erweiterung nicht nur im Ticketangebot – auch im Streckenausbau

Bereits im Dezember 2019 beschloss der Berliner Senat den Bau einer Verlängerung der Tramlinie M10 vom Hauptbahnhof bis zum U-Bahnhof Turmstraße. Nun liegt die Baugenehmigung vor und der Bau kann noch in diesem Jahr beginnen. Die 2,1 Kilometer lange Strecke soll im ersten Halbjahr 2023 fertig gestellt werden. Doch damit nicht genug – zu einem späteren Zeitpunkt soll die Strecke noch Richtung Westen bis zum S-Bahnhof Jungfernheide verlängert werden.

Flexibel ein größeres Angebot nutzen

Mit einem größeren Angebot an Tickets und Fahrstrecken vernetzt die BVG die Stadt noch stärker –von einzelnen Orten bis hin zu ihren eigenen Kunden. Das ist wichtig, denn in COVID19-Zeiten sank das Fahrgastaufkommen auch durch Sorge, sich in den Verkehrsmitteln anzustecken. Es entsteht ein Trend hin zur Nutzung von Individualverkehr wie dem Fahrrad oder Auto. Letzteres verstopft die Stadt und schädigt das Klima. Es wird sich zeigen, ob die Ideen und Umsetzungen der BVG die Menschen zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel anregen oder doch an der fortbestehende Pandemie scheitern werden. (kk)