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Zukunftsstandort Lausitz: Region mit Perspektiven
Die Braunkohle geht – die Bahn kommt: In Cottbus entsteht Europas modernstes Bahnwerk. Michael Kretschmer (hl), Olaf Scholz (lm), Andreas Scheuer (rm), Dr. Dietmar Woidke (hr), Ronald Pofalla (vl), Prof. Sabina Jeschke (vr) | Bild: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Zukunftsstandort Lausitz: Region mit Perspektiven

18. September 2020

Mitten in der brandenburgischen Lausitz, wo früher Braunkohle abgebaut wurde, soll zukünftig das modernste und umweltfreundlichste Bahn-Instandhaltungswerk in Europa entstehen. In Cottbus sollen so bis 2026 1.200 neue und hochwertige Industriearbeitsplätze entstehen. Außerdem soll das Schienennetz in der gesamten Region umfassend modernisiert und ausgebaut werden.

Lausitz wird bestens vernetzt

Das neue Schienenverkehrsprojekt legt die Basis für den wirtschaftlichen Aufschwung. Cottbus und die Lausitz werden effektiver mit dem Umland verbunden. So werden beispielsweise die Bahnstrecken von Cottbus nach Berlin, Leipzig, Dresden und Görlitz ausgebaut, elektrifiziert und für höhere Geschwindigkeiten fit gemacht.

„Die Braunkohle geht, die Bahn kommt. Aus dem Kohleausstieg ist ein tragfähiges Zukunftsprogramm geworden. Das Werk Cottbus, der Schienenausbau – das sind nicht bloß Projekte. Das sind Zukunftsperspektiven für eine ganze Region“, kommentiert DB-Vorstand für Infrastruktur Ronald Pofalla das Vorhaben.

Durch Strukturstärkungsgesetz unterstützt

Das Werk der Deutschen Bahn ist das erste große Vorhaben, das auf der Basis des Strukturstärkungsgesetzes des Bundes finanziert wird. Mit diesem Gesetz möchte der Bund die vom Kohleausstieg betroffenen Länder und Regionen beim Aufbau zukunftsfähiger Arbeitsplätze und Wirtschaftsstrukturen unterstützen.

Mit dem Baubeginn 2023 entsteht an dem Standort Cottbus eine ICE-Halle für die schwere Instandhaltung von Elektrotriebzügen (ICE 4), eine Halle für die Umrüstung von Dieselfahrzeugen auf Hybridtechnik mit Elektroantrieb sowie ein Technologiezentrum zur Hybridforschung und moderne Lehrwerkstätten, bestätigte die Deutsche Bahn.

Verkehrsminister Andreas Scheuer begrüßt das Großprojekt: „Starke Infrastruktur heißt starke Region. Die Deutsche Bahn errichtet einen Standort der Superlative – modern, innovativ, digital – und wird damit zur Job-Maschine: Neue Arbeitsplätze, neue Dynamik, neuer Schub und eine klare Perspektive für die Menschen in Cottbus und in der Lausitz.“

„Die Lausitz hat Zukunftspotenzial!“

Die Lausitz: Eine Region mit Perspektive und eine Blaupause, die zeigt, wie es nach dem Braunkohleausstieg zukunftsfähig weitergehen kann. Laut Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke soll die Lausitz zukünftig gar als eine Modellregion für Klimaschutz und Wirtschaftswachstum gestaltet werden. „Die Lausitz hat Zukunftspotenzial!", so Woidke.

Ehemaliger Flugplatz wird Zukunftsstandort

Auch das Unternehmen Euromovement glaubt an die Lausitz und plant ein Zentrum für Elektromobilität und andere zukunftsweisende Technologien auf dem Areal des ehemaligen Flugplatz Drewitz, unweit von Cottbus gelegen. Auf dem ehemaligen Flugplatzgelände sollen künftig Busse auf Elektroantrieb umgerüstet werden. So sollen an dem Standort beispielsweise Produktionshallen zur Umrüstung von Nutzfahrzeugen und zur Herstellung von ökologischen Batterien entstehen.

CO2-neutraler Zukunftsstandort in der Lausitz / Bild: Soltkahn AG

„In dem geplanten Gewerbe- und Industriegebiet werden Unternehmer, Forscher und Entwickler zusammenkommen, eine kreative Melange bilden und so einen Hotspot für future thinking schaffen, der das Potenzial hat, die gesamte Region voranzubringen. Ich gehe davon aus, dass an dem Standort in der Zukunft rund 2.000 Arbeitsplätze entstehen werden", so Jochem Schöppler, Geschäftsführender Gesellschafter der Euromovement GmbH, der das Großprojekt der Deutschen Bahn ausdrücklich begrüßt: „Ich freue mich, dass ein Unternehmen wie die Deutsche Bahn das Potenzial der Region ebenfalls erkannt hat und hier umfassend investiert. Das Vorhaben wird das Prestige der Lausitz als innovativer Wirtschaftsstandort stärken, Arbeitsplätze schaffen und somit auch den Menschen zugutekommen.“